“Eine Gegenüberstellung von sozialen Initiativen in Kroatien und Deutschland” – Kroatien in Kassel
Adriana Cancar, Studentin der Politikwissenschaft an der Universität Kassel, hat ihr Back to School-Projekt mit einer 13. Klasse an der Jacob-Grimm-Schule in Kassel durchgeführt.
„Mit meinem Projekt sollten die Schüler/-innen anhand meiner Erfahrungen während meines Erasmus+-Aufenthaltes in Kroatien Möglichkeiten kennenlernen, vereinfachte und stereotype Narrative des “Balkans” zu hinterfragen. Ich habe mein Back to School-Projekt im Englisch-Unterricht durchgeführt, da es dort gut in die Thematik “Growing up”, “Modelling the Future” und “Making a Difference”, passte. Der intensive Einblick in meine Erlebnisse in Kroatien ermächtigte die Schüler/-innen, sich mit globalen Herausforderungen und ihren eigenen Voreingenommenheiten gegenüber anderen Ländern und Kulturen auseinanderzusetzen und so ihre eigene Gestaltungsmöglichkeiten im Umgang mit anderen Menschen kennenzulernen.
Im Kontext von Geschlechtergleichheit und Nachhaltigkeit haben wir uns Initiativen und Ereignisse in Kroatien angesehen, die zu gesellschaftlichem Wandel geführt haben. In Gruppenarbeiten sind wir spezifisch auf den Vergleich zwischen kroatischen und deutschen sozialen Bewegungen eingegangen. Dabei haben wir gezielt herausgearbeitet, was die beiden Länder voneinander lernen könnten.
Die Auseinandersetzung mit sozialen Bewegungen zu aktuellen Herausforderungen konnte die Schüler/-innen so dazu anregen neue Handlungsmotivationen kennenzulernen, um sich z.B. sozial zu engagieren oder sich mit den Möglichkeiten eines eigenen Erasmus+ Aufenthaltes auseinanderzusetzen.
4-5 Monate vor meiner Projektdurchführung habe ich an einer freiwilligen Online-Infoveranstaltung zu Back to School beim DAAD teilgenommen. 2-3 Monate vor meiner Projektdurchführung habe ich mit meiner alten Schule Kontakt aufgenommen und konnte relativ zügig einen Termin mit einem ehemaligen Lehrer und der Schulleitung vereinbaren.
1-2 Monate vor meinem Projekt habe ich mich mit dem Lehrer zum Wissensstand, dem Interesse und dem Engagement seiner Schüler/-innen zu politischen und sozialen Themen abgesprochen und thematische Schwerpunkte für mein Projekt gelegt. Eine Woche vor meinem Projekt habe ich die Projektmaterialien und digitial tools gestaltet und dem Lehrer die “Lesson Outline” gesendet, die thematischen Schwerpunkte der Geschichte und Politik des “Balkans” besprochen und letzte Anpassungen vorgenommen.
Die Klasse sollte sich zu Beginn mit den Fragen “Was sind die größten Herausforderungen unserer Zeit” und “Wie könnt ihr einen Wandel in diesem Bereich vorantreiben?” mittels Mentimeter auseinandersetzen. Wir haben uns die Antworten gemeinsam angesehen und diskutiert. Im Anschluss daran wurde interaktiv gefragt, ob die Schüler/-innen Erasmus+ und Kroatien kennen und wenn ja aus welchem Kontext. Die meisten Schüler/-innen kannten Kroatien aus dem Schulkontext oder als Urlaubsziel.
Eine kurze Präsentation und Einführung zu studentischen und sozialen Initiativen in der Hauptstadt Zagreb gegen Privatisierungswellen (Bildung und Arbeit), sollte den Schüler/-innen unterschiedliche Dimensionen des gesellschaftlichen Engagements näherbringen und zeigen, wie sozialer Aktivismus in anderen EU-Ländern aussieht („Modelling the Future“ / „Making a Difference“).
Die Schüler/-innen konnten sich eine Dimension aussuchen, die sie sich genauer anhand der Bewegung in Kroatien anschauen wollten. Anschließend sollten sie sich eine ähnliche Organisation in Deutschland aussuchen und Vergleiche ziehen. Die Ergebnisse wurden im Plenum vorgestellt. Abschließend sollten die Schüler/-innen in einem Blitzlicht ihre aufgedeckten Vorurteile kommentieren und wie sich dies auf ihre Wahrnehmung von “Making a Difference” und “Growing Up” auswirkt.
Zum Schluss war der Raum offen für formale und inhaltliche Fragen zu meinem Auslandsaufenthalt und Erasmus+. In Mentimeter war ein Slide mit entsprechender Funktion von Anfang an für die Schüler/-innen zur Verfügung gestellt worden.
Meine Tipps:
Es empfiehlt sich eine engere Absprache mit der Lehrkraft, da diese die eigene Schülergruppe am besten kennt und einschätzen kann, ob die Thematik für die Klasse spannend ist. Die Schüler/-innen freuen sich über digitale und visuelle Tools, zudem trauen sich mehr ihre Ideen und Gedanken zu teilen, wenn sie anonym bleiben, und alle bekommen einen besseren Überblick über die Ergebnisse.“
Wir bedanken uns ganz herzlich bei Adriana für diesen Projektbericht!