“Meine Motivation für EmS”
Im Folgenden gibt Alexey Rybakov einen kleinen Einblick in das was ihn motiviert sich als Gaststudent im Programm Europa macht Schule zu engagieren. Alexey kommt ursprünglich aus Russland und ist in diesem Programmjahr bereits zum zweiten Mal für EmS in Hannover dabei.
Die Welt ist voller Rätsel, und der Mensch in ihr – ein Kind, das schon einigermaßen sprechen kann, aber noch lernt, Fragen zu stellen, denn von der Richtigkeit der Formulierung der Frage hängt die Antwort darauf ab. Ansonsten kann die Frage „nach dem Leben, dem Universum und dem ganzen Rest“, die im Kultbuch „Per Anhalter durch die Galaxis“ dem Supercomputer gestellt wurde, mit einem schlichten „42“ beantwortet werden, was kaum jemanden zufriedenstellen wird. Manchmal ist es schwieriger, die richtige Frage zu stellen, als eine Antwort zu finden.
Für mich ist die Teilnahme am Programm Europa macht Schule eine gute Schule, um den Umgang mit dieser Schwierigkeit zu lernen. Denn das Projekt ist eine Art hocheffektives Rückkopplungssystem: So wird in einem Monolog mit sich selbst ein solches vorbereitet. Die schönsten Momente für mich sind, wenn Schülerinnen und Schüler durch lebendigen Ideenaustausch und heitere Geselligkeit motiviert sind, Fragen zu weiterführenden Themen zu stellen, auf die ich manchmal nicht vorbereitet bin. Das wiederum motiviert mich, nach Antworten zum nächsten Treffen zu suchen, was mit einem neuen Monolog verbunden ist. Und beim nächsten Treffen werden Schüler/-innen neue anregende Fragen haben, und so weiter.
Aufgrund der Rückkopplung entsteht also eine aufsteigende Wissensspirale, in der jede nachfolgende Windung nur aufgrund einer vorherigen Windung möglich ist, die durch eine noch früher entstandene Windung inspiriert wurde. Und die unmittelbaren Schöpfer dieser Wissensspirale sind alle Teilnehmenden des EmS-Projekts, sowohl die aktiven Zuhörenden und hochmotivierten Fragestellenden, als auch die Person, die das ursprüngliche Projekt vorbereitet hat.
Auf diese Weise werden alle beteiligten Personen wertvolle Erfahrungen, mittels gegenseitiger Kommunikation und schöpferische Kreativität, machen. Doch das ist noch nicht alles was man gewinnt, da „wir glauben, Erfahrungen zu machen, aber die Erfahrungen machen uns“ (Eugéne Ionesco). So verbessern wir uns. Aber gibt es eine Grenze der Selbstverbesserung? Ich denke, die Antwort ist offensichtlich: Sie ist der Grund meiner Teilnahme am Programm EmS.