Ein bunter Projektmix im Coronajahr
Dieses Jahr wird ein besonderes bleiben, für jede und jeden von uns. Die Corona-Pandemie beeinträchtigt das Leben auf der ganzen Welt – und Europa macht Schule stellt keine Ausnahme dar: Viele Projekte mussten kurzfristig umgeplant oder leider auch abgesagt werden, auch die Abschlussveranstaltung kann dieses Jahr leider nicht stattfinden.
Trotzdem möchten wir vom Standort-Team Hamburg es uns nicht nehmen lassen, einen kleinen Einblick in zwei Projekte zu geben: Jeweils eines, das exemplarisch für die klassischen und digitalen Formate steht, die dieses Jahr trotzdem entstehen konnten.
Die klassische Projektdurchführung
Jordans Name steht in der Excel Datei unseres Standort-Teams neben einem rosa eingefärbten Feld: Achtung, Aufenthalt nur bis Februar 2020. Was am Anfang wie ein etwas ambitionierter Zeitplan ausgesehen hat, sollte sich später als eine Punktlandung und Glücksfall herausstellen. Einen Monat vor der Schulschließung ausgelöst durch die Corona-Pandemie konnte Jordan so noch ‘ungestört’ sein Projekt mit einer siebten Klasse durchführen. Als eines von wenigen klassisch durchgeführten Projekten in Hamburg in diesem Schuljahr möchten wir sein Projekt und die herrlichen Reaktionen der Schüler/-innen vorstellen.
Jordan und Cornelia, die betreuende Lehrerin, verstanden sich auf Anhieb blendend. Der Franzose und die Französischlehrerin (Cornelia besonders froh über die Gelegenheit, mehr Französisch zu sprechen) planten und bestritten ihr Projekt auf dieser Sprache – passend zum Gesamtkonzept des Schultages. Alles war französisch: Die Produkte, das Kochen (Crêpes, Galettes und Obstsalat) und die Dialoge zum spielerischen “Einkaufen” dieser Produkte. Ein voller Erfolg, was die Reaktionen der Schüler/-innen zeigen: “[Der Tag] hat mir viel Spaß gemacht, wir konnten französische Speisen zubereiten und essen”, oder: “Toll, ich würde mich freuen, wenn wir so was öfter machen können”.
Einige Erwartungen an den Tag, Europa macht Schule und Jordan wurden erfüllt, die meisten dagegen deutlich übertroffen. So schrieben ein paar der Schüler/-innen, dass sie erwartet hätten, dass es ein langweiliger Tag werden würde – aber Jordan und ihre Lehrerin hätten ihn spannend (und sehr lecker!) gestaltet. Es wurde auch rückgemeldet, dass überraschenderweise ihre Sprachfertigkeiten schon zur Verständigung mit einem Muttersprachler ausreicht – eine motivierende Erfahrung, bei der es weniger um die Richtigkeit der Sprache und mehr um den Austausch zwischen Menschen ging.
Und genau diesen Kontakt hat sich Clémence auch trotz Corona nicht nehmen lassen wollen. Daher beschloss sie, wie viele andere auch, ihr Projekt virtuell stattfinden zu lassen:
Die virtuelle Projektdurchführung
Die ersten Projekte in der Corona-Krise: Sich das Europa macht Schule– Projekt durch Corona verderben lassen? Dies war keine Option für viele teilnehmende Gaststudierende. Stattdessen haben sie mit kreativen Ideen versucht, das Beste aus der Situation zu machen und so sind die ersten digitalen Projekte entstanden.
Eines dieser Projekte war das Projekt von Clémence aus Frankreich. Sie wollte an der Alsterredder-Grundschule ursprünglich ein Projekt zu bretonischen Tänzen durchführen, welches am 9. Mai, dem Europatag, in der Schule präsentiert werden sollte. Da das Feiern des Europatags in der Schule dieses Jahr leider nicht möglich war, hat die Schule ein Padlet, also eine “Website” mit vielfältigen Beiträgen zu Europa, zum Europatag erstellt, die die Kinder von zu Hause erkunden konnten.
Hier hat Clémence neben einem Video zu den Brücken auf den Euro-Scheinen, auch Lieder über Brücken und interaktive Spiele hochgeladen. Zudem hat sie sich selbst in einem Video aufgenommen, in dem sie sich und die französische Kultur vorstellt und diesen den Schüler/-innen zur Verfügung gestellt. Hierin präsentiert sie vor allem die Bretagne, ihre Heimatregion. Zum Beispiel erzählt sie von den berühmten Menhir de Carnac – das sind steinzeitliche Hinkelsteinreihen in der Bretagne – und, dass jede Stadt ihren eigenen Tanz hat; den ihrer eigenen Stadt wollte sie eigentlich den Kindern beibringen. Außerdem berichtet Clémence von ihren sonstigen Erfahrungen mit Europa macht Schule. Zusätzlich hat sie ein bretonisches YouTube-Tanzvideo zum Padlet hinzugefügt.
Wir finden, dass diese Projekte die große Stärke von Europa macht Schule verdeutlichen. An einem Schultag mit allen Anwesenden und über die digitale Plattform Padlet ist es zum Kontakt zwischen Menschen (und Nationen) gekommen, die sich ohne Europa macht Schule wahrscheinlich nicht getroffen und ausgetauscht hätten. Schön zu sehen, dass trotz der Corona-Krise so tolle digitale Projekte entstanden sind, und Europa so zwar nicht in die Schule, aber dafür direkt zu den Schüler/-innen nach Hause gekommen ist.
Wir bedanken uns bei allen Teilnehmenden der Projekte und wünschen beste Gesundheit!
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